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Klimabildung in der Praxis

Das der Klimawandel ein Thema wie kein anderes und eines der Schlüsselthemen unserer Zeit ist, und das er die Zukunft unserer Gesellschaft und der Wirtschaft bestimmt, ist keine Neuigkeit. Der Klimawandel hat aber bereits jetzt tiefgreifende Auswirkungen auf das Leben der Europäer, und was wir jetzt tun wird bestimmen in welcher Welt unsere Kinder leben werden. Deshalb spielt Klimabildung für nachhaltige Entwicklung (Climate Change Education for Sustainable Development – CCESD – auf Englisch) eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, den nächsten Generationen beizubringen, wie sie sich an die lokalen Bedingungen anpassen können um klimafreundlich zu handeln. Wie das in die Praxis umsetzbar ist beleuchten wir in diesem Artikel.

Klimabildung auf EU-Ebene

Der beste Weg, um die Jugend für die drohenden Gefahren zu sensibilisieren ist sie darauf vorzubereiten und zu ermutigen, aktive Bürger zu werden. Laut UNESC0 “ist Bildung ein wesentlicher Bestandteil und Katalysator für die Reaktion auf den globalen Klimawandel, indem sie das Bewusstsein schärft und die Entwicklung von Wissen und Fähigkeiten fördert”. Insbesondere Art. 6 des UN-Rahmenübereinkommens über Klimaänderungen und Art. 12 des Pariser Abkommens von 2015 ermutigen dazu, Bildungsprogramme und Programme zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit für den Klimawandel und seine Auswirkungen auf nationaler/internationaler Ebene zu verbessern, zu fördern, zu entwickeln und umzusetzen.

Um diese Verpflichtungen und Anerkennungen in die Praxis umzusetzen, sind Koordination, Unterstützung und Ressourcen erforderlich. Ein wirksames Instrument zur Unterstützung solcher Praktiken ist Erasmus+: das Programm fördert Mobilitätsmaßnahmen und Projekte in den Bereichen Umwelt, Energie und Klimawandel, die die Komplementarität mit der EU-Klimaaktion und dem Green Deal der EU gewährleisten. Dies bietet den idealen Rahmen, um eine ernsthafte und nachhaltige Klimabildung zu fördern und sie in alle Ebenen und Aspekte der Bildungssysteme zu integrieren.

Klimabildung als eigenständiges Fach?

Bislang hat sich die Klimabildung noch nicht als eigenständiges Fach etabliert. Sie ist in der Regel in verschiedene Schulfächer integriert und wird als Teil der Politik und Praxis der Bildung für nachhaltige Entwicklung betrachtet. Die Bildung zum Klimawandel ist wissenschaftlich fundiert, aber es geht auch um Verhalten und Handeln. Es geht um die Umwelt und die Wirtschaft, aber auch um Gleichberechtigung und soziale Organisation. Sie fördert eine künftige, ökologisch und sozial verantwortliche Gesellschaft auf globaler Ebene. In Zukunft könnte und sollte die Klimabildung deshalb ein eigenständiges Fach mit interdisziplinärer Praxis sein, da es alle Lebensbereiche beeinflusst und die Art und Weise, wie wir unser Leben leben, umgestaltet.

Erasmus+ Projekt Think Smart, Act Green

Um den Klimawandel in die Klassenzimmer zu bringen, haben sich sechs Schulen aus Österreich, Griechenland, Italien, Portugal, Spanien und Schweden zum Projekt Think Smart, Act Green zusammengeschlossen. Dessen Zielgruppe sind Schüler*innen im Alter von 15 bis 18 Jahren. In jeder Schule werden Arbeitsgruppen gebildet und zusammen mit etwa 54 Lehrer*innen werden sie an transnationalen Lernaktivitäten teilnehmen und als Multiplikatoren für ihre Arbeitsgruppe und ihre Schulgemeinschaft agieren.

Das Ziel des Projekts ist es neue Fähigkeiten und Kompetenzen zu und Strategien zu entwickeln und zu verbessern, sowie bewährte Praktiken auszutauschen, um das Thema Klimawandel in die Klassenzimmer zu bringen und es auf eine interaktive Weise an die Schüler*innen heranzubringen. Darüber hinaus stellt diese Zusammenarbeit eine wichtige Gelegenheit dar, internationale Synergien zwischen Bildungseinrichtungen zu entwickeln, Fachwissen auszutauschen und von den besten Praktiken der anderen zu lernen. 

In Episode 3 des ClimateCast Podcasts haben wir das Projekt einen Tag lang begleitet, mit den Schüler*innen und Lehrer*innen gesprochen, und uns ein Bild davon gemacht, wie man den Klimawandel in die Klassenzimmer bringen kann. Ihr könnt euch den Podcast hier auf unserer Webseite anhören oder auf eurer Lieblingsplattform! Hier ein Einblick hinter die Kulissen:

Text aus dem Englischen von Think Smart, Act Green adaptiert.